Kurz nachdem er geboren wurde, leidet seine Mutter zum ersten Mal an einer Psychose. Sie zieht sich mit dem Kleinkind immer mehr von der Außenwelt zurück, kappt alle Kontakte zu Freunden und Familie, verlässt die Zweizimmerwohnung nur noch selten. Währenddessen kämpft sein Vater für das alleinige Sorgerecht. Als der Sohn schließlich in dessen neue Familie aufgenommen wird, bricht der Kontakt zur Mutter ab. Fast zwanzig Jahre später ist er deshalb auf die Zeugnisse anderer angewiesen – Gerichtsakten, Tonbandaufnahmen, Erzählungen und Erinnerungen der Familie –, um doch noch zu erfahren, was damals geschehen ist. Er malt sich aus, wie diese Zeit gewesen sein könnte, und wird dabei von einer surrealen, albtraumhaften Welt eingeholt.
La maison d'édition :
Der Suhrkamp Verlag verlegt keine Bücher, sondern Autoren – auf dieses verlegerische Prinzip lassen sich auch die programmatischen Leitgedanken zurückführen. Dieses Paradoxon verweist darauf, dass es dem Verlag nicht nur um das einzelne Buch geht, sondern um die literarische oder wissenschaftliche Gesamtphysiognomie seiner Autoren. Das Programm des Suhrkamp Verlags beruht…
Ein Spalt Luft (bin mit grossem Interesse für die Thematik an dieses Buch heran gegangen und muss sagen, dass es mich enttäuscht hat. Zwar kann ich intellektuell nachvollziehen, warum er sprachliche Sequenzen kreiert hat, die fast wie das Üben eines Schlagzeugrythmus wirken, aber diese Passagen und auch die Traumsequenzen haben mich eher kalt gelassen, bzw. ich konnte mich nicht wirklich dafür interessieren. Spannend wurde es für mich jedesmal, wenn er seine früheste Kindheit durch Erinnerungen, Gesprächsprotokolle mit dem Vater oder eben offizielle Dokumente und Gutachten wie ein grosses Puzzle zusammen tragen versuchte. Hätte sich der Autor darauf konzentriert, wäre mein Gesamturteil über das Buch weitaus positiver.